
Seismische Gefährung auf Sizilien. Welches sind die am stärkten von Erdbeben bedrohten Gebiete auf Sizilien?
Das Thema Erdbeben ist im Moment sehr aktuell, vor allem, wenn wir uns die Situation der Phlegreischen Felder bei Neapel vor Augen halten, die im Moment fast täglich in den Medien genannt werden. Aus diesem Grunde möchte ich einmal näher auf die Lage von Sizilien eingehen und auch auf andere gefährdete und weniger gefährdete Gebiete in Italien.
Seismische Gefährdung auf Sizilien
Auf Sizilien gab es in der Vergangenheit schon einige Erdbeben, die erhebliche Schäden angerichtet haben. Das erste große Erdbeben ereignete sich 1908 in Messina. In der Provinz Messina wurden daraufhin bis 1912 etwa 70 Gemeinden als erdbebengefährdet eingestuft. Das nächste große Erdbeben ereignete sich im Belice-Tal. Seit diesem Erdbeben werden auch die westlichen Provinzen als erdbebengefährdet eingestuft.
Mehrere Gebiete auf Sizilien gehören zu den stärksten erdbebengefährdeten Regionen Italiens. Dazu zählen die im östlichen Teil der Insel gelegenen Regionen, wozu die großen Städte wie Catania, Ragusa und Siracusa zählen.
Basierend auf den Bestimmungen der PCM-Verordnung Nr. 3519/2006 rechtfertigen diese Erschütterungswerte die Einstufung eines großen Teils des regionalen Territoriums Sizilien in die Zone 1 (sehr hohe seismische Gefährdung) oder Zone 2 (hohe seismische Gefährdung) (Siehe dunkelblauer und lila Bereich auf der Karte.)
Im Westen Siziliens ist die seismische Gefährdung am größten im Gebiet, das sich von Palermo bis zum Belice-Tal erstreckt.

Quelle: https://ingvterremoti.com/wp-content/uploads/2015/06/2-sicilia_20-06_web.pdf
Seismisches Risiko der italienischen Regionen
Die Einstufungen, ob es sich um eine erdbebengefährdete Region handelt, werden laufend aktualisiert und in Bezug auf die Anfälligkeiten der Gebiete angepasst. Diese Gebiete werden in Zonen eingeteilt.
Zone 1 – hohes seismisches Risiko
Auch sehr starke Erdbeben können in diesen Gebieten auftreten, die gefährlichste Zone
- Friaul-Julisch Venetien
- Venetien
- Abruzzen
- Umbrien
- Molise
- Kampanien
- Sizilien
Zone 2 – mittleres bis hohes seismisches Risiko
Möglichkeit von ziemlich starken Erdbeben mit ziemlich starken Auswirkungen
- Emilia Romagna
- Latium
- Marken
- Apulien
- Basilikata
Zone 3 – mittleres bis geringes seismisches Risiko
In dieser Zone können Erschütterungen mäßiger Intensität auftreten
- Lombardei
- Toskana
- Ligurien
- Piemont
Zone 4 – geringes seismisches Risiko
Geringe Wahrscheinlichkeit von Erdbebenschäden, die am wenigsten gefährliche Zone
- Sardinien
- Trentino Südtirol
- Aosta-Tal
Gibt es in Italien auch erdbebenfreie Gebiete?
Sardinien ist die einzige italienische Region, die fast vollständig in Zone 4 eingestuft ist, mit einem sehr geringen Erdbebenrisiko.
Welche italienischen Städte sind am stärksten erdbebengefährdet?
Zu den am meisten gefährdeten Städten gehören L’Aquila (Zone 1), Neapel (Zone 2) und Catania (Zone 1). Einige Gebiete Roms fallen auch in die Zone 3.
Was bedeutet es, in einer Erdbebenzone zu leben?
In einem Erdbebengebiet zu leben bedeutet, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, wie den Bau erdbebensicherer Gebäude und die Planung baulicher Anpassungen. Die Vorschriften sind je nach Einstufung der Zone unterschiedlich.
Quelle: https://www.serianaedilizia.it/zone-sismiche-italiane-classificazione/