Imhoff-Klärgruben und deren Funktionsweise

Imhoff-Klärgruben und deren Funktionsweise. Wer sich auf Sizilien eine Immobilie kauft, der kauft meistens eine Imhoff-Klärgube mit, da erst sehr wenige Immobilien an eine öffentliche Kanalisation angeschlossen sind. Was das bedeutet, erklären wir nachfolgend.

Wer sich für eine Immobilie auf Sizilien interessiert, sieht sich oft mit Angaben konfrontiert, dass es für das Abwasser eine Imhoff-Klärgrube gibt. Immobilien älteren Datums verfügen oft nicht einmal darüber, sondern nur über eine einfache Sickergrube. Warum es trotzdem sinnvoll ist, auch nachträglich in eine Imhoff-Klärgrube zu investieren, wenn es keine Imhoff-Klärgrube gibt, das erklären wir hier.

Unterschied zwischen Klärgruben und Sickergruben

Klärgruben funktionieren nach dem Prinzip der Ablagerung. Sie halten den sogenannten Fäkalschlamm aus dem häuslichen Abwasser bis zur Entleerung in der Grube zurück. Da sie schwerer sind als das Wasser, sinken sie auf den Boden und lagern sich als Klärschlamm ab. Die flüssigen Abwässer werden abgeleitet.

In Sickergruben versickern Urin und andere Flüssigkeiten in den Boden und durch die Wände der Sickergruben. Zurück bleibt nur eine feste Masse, die aus Kot, Toilettenpapier und dergleichen besteht.

Unterschied zwischen Grauwasser und Schwarzwasser

Als Grauwasser bezeichnet man verschmutztes Wasser ohne Fäkalien. Wie zum Beispiel die Abwässer aus der Küche, dem Handwaschbecken (Hände waschen, Zähne putzen) und der Dusche. Als Schwarzwasser bezeichnet man fäkalienhaltiges Abwasser aus Toiletten.

Wie funktioniert eine Klärgrube?

Eine Klärgrube ist ein Behälter aus Beton oder Kunststoff, der unterhalb der Erdoberfläche in das Erdreich eingebracht wird. In ihm werden die häuslichen Abwässer aufgefangen. In der Regel bestehen Klärgruben aus einem Zweikammer-System, in denen die flüssigen Wasserbestandteile von den Grobstoffen getrennt werden. Dies geschieht durch das Absetzen der schwereren Grobstoffe auf dem Grund der Klärgrube. Dieser Schlamm wird als Fäkalschlamm oder Klärschlamm bezeichnet.

Durch anaerobe Fäulnis, also einer Fäulnis unter Ausschluss von Sauerstoff, werden die Grobstoffe von Bakterien zersetzt. Über die Zeit hinweg setzen sich diese Grobstoffe als Faulschlamm in der ersten Kammer ab. In der zweiten Kammer werden weitere Feststoffe, die durch das Überlaufrohr in die zweite Kammer gelangt sind, geklärt. Danach fließt das Wasser in das Erdreich.

Welche Stoffe dürfen nicht in eine Klärgrube gelangen

Klärgruben sind ausschließlich für biologisch abbaubares häusliches Schmutzwasser vorgesehen. Das bedeutet, dass nur Grau- und Schwarzwasser aus Haushalten in die Klärgrube fließt.

Was nicht in eine Klärgrube gehört, sind:

  • Hygieneartikel
  • Medikamente
  • Pflanzenschutzmittel
  • Teer
  • Farben
  • Lacke
  • Rasierklingen
  • Inhalte von Chemietoiletten

Diese Produkte stören den Ablauf der Fäulnis und füllen oder verstopfen die Klärgrube. Deshalb, verwendet man am besten biologische Reinigungsmittel, um die Bakterien nicht abzutöten und ein Funktionieren der Klärgrube zu garantieren.

Wann muss eine Klärgrube geleert werden?

Klärgruben werden in der Regel dann geleert, wenn sie voll sind. Das geschieht je nach Anzahl der im Haushalt lebenden Personen und der Größe der Klärgrube alle 10 – 15 Jahre, oder auch länger. Es gibt Firmen, die sich auf die Entleerung spezialisiert haben, da der Schlamm gesondert entsorgt werden muss.

Abstände zwischen Klärgruben und Sickergruben

Während eine ordnungsgemäß installierte, gewartete und platzierte Klärgrube keine größeren Umweltprobleme verursacht als eine zentralisierte kommunale Kläranlage, können bei einer Klärgrube an einem ungeeigneten Standort Probleme auftreten, deren Behebung große Kosten verursachen kann.

Um das eigene Brunnenwasser nicht zu verunreinigen, gilt ein Abstand von 10 Metern zwischen Imhoff-Klärgruben und dem Brunnen einzuhalten und 50 Meter zwischen Sickergruben und dem Brunnen. Hierbei ist natürlich auch der Abstand zum Nachbarbrunnen einzuhalten.